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Bierpflege

Bier muss korrekt behandelt werden, wenn es zum Zeitpunkt des Trinkens noch all die wertvollen Eigenschaften besitzen soll, die es durch die sorgfältige Herstellung erhalten hat. Voraussetzung dafür ist ein hygienisch und technisch einwandfreier Zustand von Geräten und Anlagen, die mit Bier in Berührung kommen, sowie der richtige Umgang mit dem Produkt. Siehe auch Reinigung

Haltbarkeit

Wie die meisten Lebensmittel hat Bier eine beschränkte Haltbarkeit. Kühl und dunkel aufbewahrt, lässt sich ein Bier ohne grösseren Qualitätsverlust einige Monate lang lagern. Das von der Brauerei angelieferte Bier hat jedoch den Höhepunkt der Qualität erreicht, es ist also bald zu konsumieren.

  • Die Bestellmengen sollten sich nach dem voraussichtlichen Verbrauch richten.
  • Die Grösse der Gebinde für den Offenausschank ist so zu wählen, dass sie nicht länger als ein bis zwei Tage im Anstich bleiben.
  • Ältere Fässer sind immer zuerst in den Anstich zu nehmen (nach dem Prinzip: First in – First out).

Lagertemperatur

Der Lagerraum für Bier soll stets eine konstante Temperatur zwischen 6 und 9 °C aufweisen.
Bei zu tiefen Lagertemperaturen kann das Bier infolge der Ausscheidung von Extraktstoffen (Eiweiss, Polyphenole, Kohlenhydrate) kältetrüb werden. Im Anfangsstadium lässt sich diese Trübung durch Erwärmen auf Zimmertemperatur wieder auflösen. Eine zu warme Lagerung wirkt sich ungünstig auf das Aroma und den Geschmack des Bieres aus.

Erschütterungen

Gebinde für den Offenausschank und Flaschenbier sind nach dem Abladen sofort kalt zu stellen, damit sich die beim Transport entbundene Kohlensäure im Bier wieder bindet. Sie sollten nach der Anlieferung möglichst ein bis zwei Tage im gekühlten Keller ruhen.

Ohne Ruhezeit nach der Anlieferung ist mit verstärktem Schäumen beim Ausschank und damit mit Bierverlusten zu rechnen.

Licht

Bier ist lichtempfindlich (Sonnenlicht und künstliches Licht). Bei längerer Bestrahlung kann der sogenannte Lichtgeschmack entstehen, das heisst, das Aroma des Bieres wird geschmacklich ungünstig verändert. Selbst braune oder grüne Flaschen vermögen dies nur teilweise über einen längeren Zeitraum zu verhindern.

Hygiene

Die Umgebung von Bier ist sauber zu halten. Nicht in seiner Nähe gelagert werden dürfen:

  • stark riechende Reinigungs- oder Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Käse, Fisch), weil über das Ventil- und Dichtungssystem Gerüche ins Bier gelangen können,
  • leicht verderbliche Lebensmittel und Leergut, da Schimmelpilze oder andere Mikroorganismen so auf die Gebinde und Zapfköpfe geraten.

Einrichtung Bierkeller

  • Der Bierkeller sollte direkt unter dem Buffet liegen, damit die Bierleitungen möglichst kurz gehalten und senkrecht montiert werden können. So lassen sich einige Probleme bereits im Voraus vermeiden. Die Reinigung wird erleichtert und eine Erwärmung des Bieres in der Bierleitung verhindert. Allenfalls sind Bierleitungen zu isolieren und zu kühlen.
  • Der Bierkeller sollte mit einem Wasseranschluss und einem Bodenablauf ausgerüstet sein.
  • Decken, Wände und Boden des Bierkellers sind mit einem geeigneten Material zu isolieren, und es ist eine Isoliertüre anzubringen. Es empfiehlt sich, die Wände und den Boden mit einem Plattenbelag zu versehen.
  • Zur Kühlung eignet sich eine Kälteanlage mit direkter Verdampfung am besten. Diese besteht aus einem Kälteerzeuger (Kompressor, ausserhalb des Bierkellers) und einem Verdampfer (Kühlaggregat, im Innern des Bierkellers).
  • Die Temperatur im Bierkeller soll konstant sein.
  • Vor der Erstellung eines Bierkellers empfiehlt es sich, eine Fachperson zu Rate zu ziehen. Die Brauereien stehen dabei gerne zur Verfügung.
  • Stets einen gereinigten und sauberen Zapfkopf im Bierkeller bereithalten.